Das Internet bietet mittlerweile unzählige Plattformen mit entsprechenden Netzwerken. Viele dieser Anbieter können mit ihren Dienstleistungen im Internet ein großes Publikum begeistern, andere überleben wiederum in abgesteckten Claims und Nischen, und auch zwischen der Befriedigung der Massen und einer individualisierten Lösung gibt es genügend Mischformen. Persönlich habe ich für mich festgestellt, dass es bei dem Betrieb einer Plattform immer auf die aktive Community ankommt. Die User sind wichtiger als bei passiven Medien – Zeitungen brauchen Leser, Radio braucht Zuhörer und das Fernsehen kämpft um die Einschaltquoten der Zuschauer - Communitys brauchen vernetzte und aktive User.
Eine Internetplattform muss diese recht einfachen, aber unglaublich wichtigen Voraussetzungen erfüllen können, um zu den massenmarkttauglichen Anbietern gehören zu können. Und auch, wenn diese Punkte recht einfach klingen, dienen sie alle zur Bedürfnisbefriedigung des Nutzers und Kunden – den Menschen, die die Plattform nutzen sollen.
Mit dieser 7 F’s Theorie möchte ich zeigen, wie eine Plattform am Markt die User an sich binden kann und so alle anderen Anbieter überleben wird.
Die 7 F's Theorie
Fun
User brauchen Unterhaltung und Information, um ihre urtümlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Sollte eine Plattform einfach nur langweilig sein, ist sie zum Scheitern verurteilt. Entertainment und Infotainment – Die Plattform muss Spaß und Freude machen!
Fame
User brauchen Anerkennung. Sei es die Anerkennung durch den Arbeitgeber oder die der Freunde, Familie und Bekannten – jeder von uns lebt innerlich auf, wenn einem sprichwörtlich der Bauch gestreichelt wird. Im modernen Internetzeitalter kann eine Plattform einen Teil der Anerkennung leisten. Sie muss es den Usern ermöglichen, sich darzustellen und den Usern zu zeigen und besonderen Talenten eine Möglichkeit bieten, sich besonders hervorstechend zu präsentieren.
Friends
User sind ungern alleine. Der User lebt vom Austausch mit anderen, die gleiche Hobbys und Interessen verfolgen. Mit einer lebendigen Community und dem dazugehörigen Social Networking schafft der Anbieter Netzwerkeffekte und Lebendigkeit, die den User an die Plattform binden.
Focus
Eine Plattform muss klare Ziele haben. Ohne eine klare Aussage von einer Plattform ist ein User selten von einer Sache zu überzeugen. Die Spezialisierung auf zentrale Kernkompetenzen, welche die Erwartungen der User in jedweder Hinsicht befriedigen, ist extrem wichtig.
Free
User freuen sich über kostenlose Dienste. Wozu für etwas zahlen, wenn es die gleichen Sachen bei einem anderen Anbieter umsonst gibt? Der Wechsel von einem Anbieter zum nächsten ist vielleicht nur ein Klick weit. Das Prinzip der freien Verfügbarkeit sollte für Plattformen zumindest in ihren Grundfunktionen gesichert sein, so dass nur zusätzliche Dienstleistungen als Premiumdienste gelten. API’s sind dabei immer frei anzubieten.
Finance
User brauchen Sicherheiten. Für die meisten Menschen zählt ein stabiler finanzieller Hintergrund zu den wichtigsten Faktoren, um das Bedürfnis für Sicherheit befriedigen zu können. Das Vertrauen in Plattformen wird gestärkt, wenn der Anbieter aufweisen kann, dass ein finanzieller Background existiert. Wer würde einen Dienst nutzen wollen, der am nächsten Tag vom Netz genommen wird? Die Plattform muss rentabel sein, am besten auch für den User.
F..king Good Team
Die Plattform kann nur so gut sein wie das schwächste Mitglied im Team. Ich glaube daher, dass nur das Unternehmen mit dem besten homogenen Team überlebt.
Ganz wichtig bei der 7 F's Theorie ist: macht kleine Fehler, nur durch Fehler lernt man seine eigene Community besser kennen. Testet - lernt - akzeptiert.
29 Kommentare
Ibo, nach dem Safari Prinzip wieder einmal super. Das nenne ich Eselsbrücken.
und dann noch das achte F: Forbild. Ein amerikanisches Startup, bei dem man gnadenlos kopieren kann 😉
Ich habe letzten Monat mal einen Eintrag von Rohit Bhargava adaptiert und "The Must-Have-Features for Social Networks" genannt. Vielleicht ganz passend als Ergänzung zu Deinen Thesen.
Siehe hier: http://thorstenulmer.twoday.net/stories/3334303/
@Ralf: da gebe ich dir vollkommen recht! Wenn man bedenkt das die meisten "Web 2.0" durchstarter regelrecht eine 1 zu 1 kopie von us-projekten sind und die dann auch noch dafür richtig absahnen, dann vergehts einem echt. Ich bin der Meinung das man eine bestehende Idee nur aufgreifen sollte, falls man sie verbessern kann und sie dann in einem Raum einbringen, wo es noch nicht vorhanden ist. Dagegen hätte ich nichts, aber am bsp. studivz sieht man doch das es eine 1zu1 kopie von facebook ist und darüber hinaus noch eine ziemlich schlechte. Und wenn dann der Hr. Dariani meint, er hätte das Internet neu erfunden und die Medien das fressen, dann kann ich nur noch sagen: "Leute kopiert fleißig"... und verdient euch euere Millionen. Anderes bsp. wäre wohl noch XING und linkedin... wobei sich diese Projekte vom design her unterscheiden...
Gruss Volkan
Afferim Ibo. So das muss ich auch mal loswerden .also die regeln sind sehr gut und ich werde mir diese auch merken .auch dieses Blog wurde von mir in die Favoriten aufgenommen so werd ich demnächst öfter mal hier reinschauen und mich schlau machen
Hadi Machs gut und Viel Klick
Wow, gleich mal an den Badspiegel geheftet. Danke!
einfach spitze, dieser Beitrag ist schon etwas in die Jahre gekommen aber ich werde mir das ganze trotzdem zu Herzen nehmen. Danke sehr hilfreich für mich.
uper klappt wirklich. Vielen Dank. Das sind gute Regeln.
Leider wird das F "Finance" in den meisten Postings zum Thema übersehen. Toller Artikel, Ibrahim!
Gefällt mir sehr gut die Liste mit den Regeln.
Austausch mit anderen ist ein sehr wichtiger Faktor. Man findet zu fast jeder Frage eine Antwort. Ich finde aber auch sehr wichtig, daß ein "Benimm-Code" eingehalten wird. Nichts macht Menschen zügelloser, als wenn sie anderen nicht gegenüberstehen-geschrieben ist schnell etwas 🙂