Facebook hat es öffentlich gemacht: für unglaubliche 19 Milliarden Dollar hat der Internetgigant von Mark Zuckerberg seinen Konkurrenten WhatsApp aufgekauft. Für Facebook war die Smartphone-App schon länger ein Dorn im Auge, weil der Messenger schon weit über 450 Millionen Anwender zählt und als das “neue Facebook” galt. Eine ziemlich erstaunliche Anzahl an Usern, wenn man bedenkt, dass WhatsApp erst 2009 gegründet worden ist. Facebook, das vor Kurzem sein 10-jähriges Jubiläum feierte, wird indes von weit über 1,2 Milliarden Menschen genutzt.
Mit dem WhatsApp-Kauf erhält Facebook erneut eine noch nicht abschätzbare und intensive Macht im Netz und in unserem Leben, wie auch schon Google mit seinen Fusionen und Übernahmen beweist. Denn schließlich kauft auch das Social Network gerne und öfters konkurrierende Portale auf.
Folgende Unternehmen hat Facebook aufgekauft:
Fitness-App Moves
Facebook steigt in die Fitness-Branche ein. Wie bekannt wurde, hat der Internetriese die mobile Fitness-Anwendung "Moves" gekauft. Moves selbst wird von der Firma ProtoGeo Oy aus Finnland betrieben. Mithilfe der App sammelt das Unternehmen Daten über einen Beschleunigungssensor im Smartphone, um zum Beispiel Aktivitäten wie Joggen aufzuzeichnen und den Kalorienverbrauch zu bestimmen. Die App gibt es für iOS sowie Android. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
Oculus Rift
Nachdem Facebook in diesem Jahr mehrere Milliarden US-Dollar für die Übernahme von WhatsApp bezahlt hat, gibt es bereits den nächsten großen Deal: Für zwei Milliarden Dollar hat Facebook das Start-Up Oculus, die Brillen für Virtual-Reality-Spiele herstellen, übernommen. "Die Plattform der Gegenwart heißt Mobile. Jetzt bereiten wir uns auf die Plattformen der Zukunft vor. Oculus hat die Chance, die sozialste Plattform aller Zeiten zu erschaffen und damit die Art und Weise zu verändern, wie wir arbeiten, spielen und kommunizieren", erklärt Mark Zuckerberg auf seiner Facebook-Seite.
Der größte Hightech-Deal aller Zeiten: vier Milliarden Dollar sollen zunächst in bar ausgezahlt werden, der Rest wird in Aktien ausgeschüttet. Das Social Web reagiert gespalten und schaut sich bereits nach Alternativen um, zum Beispiel die Messenger-App Threema, die eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbietet und als sicher gilt.
Im April 2012 erwarb Facebook Instagram. Schon damals erkannten Mark Zuckerberg und seine Kollegen das Potenzial des Video- und Bilderportals und sicherten sich das Social Network für eine Milliarde US-Dollar.
Onavo
Ovano bietet Smartphone-Nutzern mit iOS- und Android-Systemen Apps zur Optimierung von Leistung und Akkuverbrauch an - seit Oktober 2013 in Facebooks Händen.
Little Eye Labs
Litte Eye Labs entwickelt Software, die Apps für Android-Betriebssysteme analysieren und optimieren soll. Seit Anfang des Jahres gehört das indische Start-up zu Facebook.
Mobile Technologies
2013 erwarb Facebook die 2001 gegründete Firma Mobile Technolgies. Das Unternehmen hat unter anderem die Software “Jibbigo” entwickelt - sie ermöglicht, gesprochene Worte automatisch in eine andere Sprache zu übersetzen.
Branch
Seit Anfang des Jahres gehört auch Branch Media zu Facebook. Das Start-up bietet unter anderem die Kommunikationsplattform Branch und die App Potluck, mit der Links ausgetauscht werden können, an.
SportStream
Ebenfalls zu Facebook gehört SportStream. Das Start-up spezialisierte sich auf das Sammeln von Daten rund um das Thema Sport und stellte Neuigkeiten sowie Kommentare aus Sport-Portalen Interessierten zur Verfügung.
Spaceport
2013 übernahm Facebook die Entwicklungsabteilung von Spaceport.io - nicht jedoch die entwickelte Technik des Unternehmens.
Atlas
Um seinen Werbetreibenden künftig die Erfolge der eigenen Kampagnen besser aufzeigen zu können, kaufte Facebook vergangenes Jahr den Microsoft Adserver Atlas.
Push Pop Press
Auch den E-Book-Markt will Facebook beherrschen. Aus diesem Grund kaufte Facebook Push Pop Press aus Amerika, die E-Book-Apps für das iPad entwickelten.
Spool
Nachdem Facebook 2012 den Bookmarkdienst Spool übernommen hatte, wurde er auch direkt geschlossen und der Dienst eingestellt.
Tagtile
Tagtile ist Coupon-Spezialist und wurde 2012 von Facebook aufgekauft.
Lightbox
Lightbox.com wurde als eine Art Fototagebuch ins Leben gerufen und synchronisierte Aufnahmen vom Smartphone direkt auf den Server des Portals, die dann von Freunden angeschaut werden konnten. Lightbox ist seit 2012 von Facebook aufgekauft und der Dienst eingestellt.
Hot Potato
Mit Hot Potato hat Facebook 2010 einen standortbasierten Dienst erstanden, der den eigenen Standort und momentane Aktivitäten mitteilte. Der Dienst wurde aber kurz nach dem Kauf eingestellt.
Friendfeed
Friendfeed kann unter anderem Blogeinträge, Flickr-Fotos und Bookmarks übersichtlich und gebündelt darstellen. Facebook erwarb das von ehemaligen Google-Mitarbeitern gegründete Unternehmen 2009 für 47,5 Millionen US-Dollar.
Drop.io
2010 kaufte Facebook den Online-Filesharing-Dienst Drop.io und schloss das Portal bereits einige Wochen später.
Threadsy
Mit Threadsy hat Facebook eine Firma gekauft, die auf Social Marketing-Tools für Marken spezialisiert ist.
Face.com
Seit Juni 2012 gehört Face.com zu Facebook, die mit ihrem Dienst Algorithmen zur Gesichtserkennung anbieten.
ConnectU
65 Millionen US-Dollar zahlte Facebook für die Social Networking-Seite ConnectU, aber mehr als Abfindung als alles andere. Abfindung daher, weil Cameron und Tyler Winklevoss sowie Divya Narendra ihren ehemaligen Mitarbeiter und Kommilitonen Mark Zuckerberg beschuldigten, ihre Idee geklaut zu haben, um anschließend Facebook zu gründen.
Snaptu
Snaptu ermöglichte mithilfe von Java-Anwendungen, dass Social Networks auf Mobiltelefonen abrufbar sind - 2011 ist das Unternehmen Facebooks Kaufrausch in die Hände gefallen.