Digitalisierung: Jetzt erst RECHT!

In der Corona-Krise gibt es keine Konferenzen und die Vorteile des geringeren Reise Aufkommens für das Klima und die Erkenntnis, dass Homeoffice tatsächlich funktioniert und kein Digitalisierungs-Märchen ist, sind natürlich positive Effekte, ABER ich gebe es zu, mir fehlen die Konferenzen. Mit vielen Menschen in einem Raum direkt und persönlich Gespräche zu führen, auch spontan neue Kontakte kennenzulernen und die dichte Atmosphäre einer hochwertig besetzten Konferenz sind nicht durch Videochats zu ersetzen. 

Die Gespräche sind jedoch immer noch dieselben. Zusammengefasst sind wir uns ja alle einig: Denn fast alle Unternehmen stehen vor der größten Umbruchphase in ihrer Geschichte. Die Digitalisierung wirkt sich nun, auch durch die Krisen die wir erleben, auf sämtliche Bereiche aus: Egal ob es die Art ist wie wir arbeiten, Mitarbeiter finden, Marketing machen oder skalierbare Systeme bauen. 

Um genau das zu verstehen, habe ich mit einigen der führenden Köpfen von Oracle diskutiert. Nach diesen Gesprächen wurde mir eines noch klarer: Für die Unternehmen ist es höchste Zeit, sich mit den Tiefen der Transformation auseinander zu setzen. Wer jetzt immer noch nicht handelt und die Digitalisierung ignoriert, wird mittelfristig nicht mehr existieren. Wer jedoch in die Digitalisierung investiert und sich Gedanken darüber macht, wie die neuen technischen Möglichkeiten genutzt werden können, der wird die Konkurrenz nicht an sich vorbeiziehen lassen. 

Dabei macht die Einbindung von skalierbaren Systemen genausoviel Sinn, wie das Verständnis von Data Driven Business – also datengetriebenen Geschäftsmodellen. Denn Daten sind das neue Öl des kommenden Jahrhunderts. Wie beim Öl ist es jedoch auch bei den Daten so, dass der eigentliche Wert erst dann entsteht, wenn der Rohstoff richtig verarbeitet wird. Erst in seiner raffinierten Form wurde Öl zum Treibstoff und Wachstumsmotor unserer modernen, industrialisierten Welt. Big Data, Advanced Data Analytics (auch genannt Data Mining) und digitale Technologien wie Cloud Computing werden diese Funktion im Umgang mit Daten übernehmen. Algorithmen werden in alle Geschäftsbereiche und auch in Führungsetagen Einzug halten und zu einer neuen Form des Wirtschaftens führen. 

Ich habe mir einige dieser Systeme auf der Oracle Open World in London angeschaut und bin aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Vor allem Deep Learning Tools, die in fast allen Bereichen helfen, bessere oder schnellere Ergebnisse zu erzielen, haben mich fasziniert. Alles ist bereits viel weiter als wir denken.

Neue Technologien sind nichts ohne Expertise und Strategie

Im Austausch mit Besuchern und Rednern auf der Open World lerne ich, dass der richtige und gewinnbringende Umgang mit der Digitalisierung eine große Herausforderung für Unternehmen darstellt. Daten zum Beispiel werden in allen unternehmerischen Bereichen erhoben, was dazu führt, dass unter Umständen bestehende Strukturen infrage gestellt werden oder völlig neu organisiert werden müssen. In den meisten Fällen können Unternehmen dies nicht aus sich selbst heraus leisten und brauchen entsprechend Partner und Experten an ihrer Seite. 

Doch meistens fehlt hier die digitale Verantwortung

Jedes Schiff braucht einen Kapitän, der die Verantwortung trägt, Entscheidungen trifft und es sicher und kompetent lenkt. Auch Digitalisierung ist eine verantwortungsvolle Rolle, darüber müssen sich Führungskräfte bewusst werden. Natürlich gehen mit dieser digitalen Verantwortung viele Anforderungen und neue Aufgaben einher. In erster Linie braucht es Führungskräfte, die ein grundlegendes Verständnis von der Digitalisierung und ihren Folgen sowie ein digitales Urteilsvermögen haben. Das müssen sie sich bewusst aneignen und sich weiterbilden. Die Digital-Expertise der eigenen Mitarbeiter ist die Voraussetzung, um als Unternehmen in der digitalen Welt erfolgreich werden zu können.

Nur 25 % der Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland sind bereits digitalisiert, sprich, sie haben adäquate Technologien implementiert, Kommunikations- und Produktionssysteme entsprechend umgestellt und nutzen zu großen Teilen automatisierte Arbeits-, Bestell- und Verwaltungsprozesse. Diese Zahl ist erschreckend klein. 

Ein weiteres Thema ist die künstliche Intelligenz, die überall bei Oracle zum Standardangebot gehört

Offiziell wird dieses System “Oracle Artificial Intelligence Platform Cloud Service” genannt. In diesem Portfolio finden sich eine Reihe von Produkten und Funktionen, die den gesamten modernen Lebenszyklus des maschinellen Lernens durchziehen, um intelligente Anwendungen für alle Geschäftsbereiche zu nutzen und zu erstellen. Ich fand es erstaunlich, dass die KI bei Oracle überall eingebaut ist und genutzt wird. Das bedeutet, dass man sie nicht als ein Produkt verstehen darf. Bei Oracle ist die KI ein Teil aller Anwendungen, die in jeglichen Bereichen, ob Server Systeme, ERP Systeme oder auch bei HR integriert ist. Oracle hat fünf Anwendungstipps herausgearbeitet, die Ihre ERP-Systeme und Geschäftssoftware von Grund auf nachhaltig transformieren und Unternehmensabläufe revolutionieren können:

  1. Nutzen Sie KI in den unterschiedlichsten Bereichen und Abteilungen.
  2. Beschäftigen Sie sich mit den Möglichkeiten smarter digitaler Assistenten.
  3. Setzen Sie auf fundiertes Datenmanagement und leistungsstarkes Data Enrichment (also Datensätze bereinigen und anreichern).
  4. Legen Sie Ihre App-Entwicklung in erfahrene Hände.
  5. Denken Sie an Datenschutz und IT-Sicherheit.

Unternehmen kommen an dieser Entwicklung nicht vorbei. Wichtig ist aber vor allem, das Veränderungspotenzial von Unternehmen durch künstliche Intelligenz zu begreifen und mögliche Einsatzfelder im eigenen Unternehmen zu erörtern. Das könnten zum Beispiel Entscheidungsprozesse sein, die durch künstliche Intelligenzen gestützt werden. Dazu habe ich den Sven Krüger, der sich seit Jahren mit KI-Anwendung im Business beschäftigt, gefragt, ob er das auch so sieht. Seine Antwort war direkt und ehrlich: “Ja.”. 

Die Digitalisierung sorgt für komplett neue Möglichkeiten, was die Gestaltung der Kundenprozesse angeht

Nie zuvor konnten Kunden so gut begleitet und Angebote so passgenau präsentiert werden, wie im digitalen Zeitalter. Die neuen technologischen Lösungen ermöglichen die Entwicklung neuer digitaler Produkte, die als Services verstanden werden müssen.

Häufig sind es die vielen kleinen Prozesse im Alltag eines Unternehmens, die viel Zeit kosten. In solchen Fällen kann die Digitalisierung ein wahrer Segen kann. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre bislang analogen Business-Prozesse in digitale Prozesse zu überführen oder unter Einsatz digitaler Hilfsmittel zu optimieren. Eines dieser Hilfsmittel ist z.B. das ERP-System, eine aus der klassischen Prozessautomatisierung hervorgehende Technologie. Dazu habe ich vor einigen Wochen schon mal Matthias von Blohn befragt: Hier findet ihr dazu den Artikel. Aber wenn man es in einem Satz erklären müsste, würde ich sagen, dass durch die ERP-Systeme die Zukunft des Unternehmens besser planbar ist, also von der langfristigen Szenarienplanung über Echtzeit-Berichte bis hin zum Supply-Chain-Management.

Bei Matthias geht es sehr stark darum, dass die Unternehmen durch die ERP-Systeme Zeit sparen. Zeit ist schließlich Geld und Daten helfen uns, Zeit zu sparen. Voraussetzung sollte aber sein, dass die Qualität trotz der Zeitersparnis aufrechterhalten oder sogar noch gesteigert wird. Mithilfe von automatisierten Prozessen wird das Realität. Vor allem die Vernetzung von Geräten und riesigen Datenmengen macht solche automatisierten Prozesse möglich. 


Big Data steht über allem

Sprechen wir über Daten, dann ist auch das Thema IOT wichtig. Denn durch das Internet der Dinge können Geräte aufgrund ihrer Vernetzung mit dem Internet selbstständig kommunizieren und Aufgaben erledigen. Hinter dieser Funktionsweise, die auch im Smart Home verwendet wird, steckt ein großes Potenzial für alle. Wenn Geräte mit dem Internet und anderen Geräten verbunden sind, entstehen dadurch viele Daten – über Kunden, Lieferanten, Transaktionen, Kommunikation und so weiter. Mithilfe von Sensorik können auch Temperatur, Beschleunigung, Position, Feuchtigkeit, Druck und vieles mehr gemessen werden. Spätestens seit der #OOWLON ist mir klar, dass wir die Zeit neu definieren müssen. Wir reden nicht mehr in Sekunden oder Stunden, sondern in Mikrosekunden, in denen Milliarden Daten erfasst, strukturiert, verbreitet und verarbeitet werden. 

All diese Daten sollten Unternehmen sammeln und auswerten, um Prozesse noch effektiver zu gestalten, um Kunden noch bessere Angebote machen zu können oder um komplett neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Vernetzte Roboter z.B. ersetzen Menschen heute schon am Fließband, intelligente Sensoren optimieren Materialflüsse und Logistikströme, eine Rekombination der Supply Chain verkürzt Liefer-, Produktions- und Vertriebsprozesse. 

Ein wichtiger Bestandteil der digitalen Infrastruktur ist auch die komplette Server-Architektur

@Oracle CEO Safra Catz

Heutzutage findet vieles nicht mehr auf lokalen Speicherkapazitäten statt, sondern auf Servern in der Cloud. Server beziehungsweise die Cloud sind inzwischen in sehr vielen Bereichen des Unternehmens im Einsatz – zum Beispiel als Mail-Server, API-Management-Server, Datenbank-Server, Analytics-Server, App-Server und vieles mehr. Außerdem liegen viele Anwendungen und Tools nur noch in der Cloud. Das Thema ist also umfangreicher als zunächst vielleicht vermutet. Cloud ist zudem nicht gleich Cloud. Es gibt verschiedene Cloud-Modelle – private, public und hybrid –, aus denen sich ein Unternehmen je nach Anforderungen und Einsatzzweck bedienen kann. Eine entsprechende Cloud-Management-Software hilft bei der Einrichtung und Verwaltung einer eigenen Cloud. Ich habe gelernt, dass die Oracle Cloud Infrastructure die wichtigsten Unternehmensanwendungen auf innovative Weise in die Cloud bringt. @Oracle-CEO Safra Catz (Frau an der Spitze) sagt dazu etwas sehr Schlaues ... „Wenn ein neues System nicht alle 90 Tage mit neuen Funktionen aktualisiert wird, ist es nicht in der #Cloud. Das bedeutet es, im 21. Jahrhundert zu sein.“

Beispiele für webbasierte Tools sind die bereits erwähnten Enterprise-Resource-Planning-Systeme und Digital-Asset-Management-Systeme. Ein ERP-System dient – wie der ausgeschriebene Name verrät – der Ressourcenplanung im Unternehmen. Dazu gehören zum Beispiele Bereiche wie die Materialwirtschaft, die Produktion, das Finanz- und Rechnungswesen, Verkauf und Marketing und vieles mehr. Es kommt bei der Wahl des richtigen ERP-Systems also ganz darauf an, welchen Bedarf ein Unternehmen hat. Der Umfang reicht nämlich von eher einfachen Szenarien für kleine Unternehmern bis hin zu sehr umfangreichen Anforderungen für Konzerne. 

Innovationsmanagement mit Neil Sholay

Am Ende sprach ich noch mit Neil Sholay. Neil ist der Innovations-Guru von Oracle. Als EMEA Vice President of Innovation sorgt er dafür, dass Oracle stets auf der Höhe der Technologie und der Zeit ist. Für ihn bedeutet "Stillstand Rückschritt". Unternehmen sollten deshalb darum bemüht sein, die Entwicklung von Innovationen zu fördern. Dafür braucht es ein fest etabliertes Innovationsmanagement, welches von den Kollegen von Neil Sholay bei Oracle betreut wird. Unternehmen müssen schnell und zielgerichtet agieren; dafür brauchen sie die richtigen Partner und den adäquaten Zugang zu allen relevanten digitalen Ressourcen. Ich glaube kaum jemand verkörpert diese Situation besser als das Team rund um Neil.

Neil Sholay

Fazit

Wie wir sehen, sind viele Aufgaben zu erledigen. Hierzu gilt es, sich die Frage zu stellen, ob man sich das auch wirklich zutraut und ob man es wirklich möchte. Welche Motivation treibt Sie an und welche Hindernisse stehen Ihnen im Weg? Externe Motivation ist ein gutes Hilfsmittel zur Unterstützung, denn die intrinsische Motivation greift lediglich dann, wenn der Mensch an Entscheidungsprozessen teilnehmen kann und sich als aktiv gestaltendes Mitglied in seinem Wirkungsbereich erlebt. Das müssen Sie genau abwägen. Eines ist jedoch bei Oracle klar: Wer sich nicht auf dem Weg macht, der wird einfach abgehängt. Sie haben es in der Hand. Ich bin dankbar, dass ich bei der Oracle Open World in London dabei sein konnte und freue mich sehr, dass wir bald wieder solche Großveranstaltungen erleben dürfen.

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